Der hl. Kolumban
Direkte Zeugen des Wirkens irischer «Pilger» in der Schweiz – allen voran des hl. Kolumban von Luxeuil († 615) und seiner Gefährten – gibt es heute kaum noch zu besichtigen. Ihr Weg führte sie um 610 auf der Suche nach einem Ort, wo sie ein weiteres Kloster gründen wollten, durch das heidnische Alemannengebiet von Basel her über Vindonissa und Zürich zunächst nach Tuggen am oberen Ende des Zürichsees. Die Gemeinde hat die Anwesenheit der irischen Missionare in ihrem Gemeindewappen «verewigt». Und bereits um das Jahr 700 ist in Tuggen archäologisch eine erste Kirche nachgewiesen.
Später zogen Kolumban und seine Gefährten über Pfyn nach Arbon, wo sie bereits eine christliche Gemeinde aus der Zeit des Römer-Christentums antrafen. Die nächste Station war das heidnische Bregenz, wo sich eine Mönchsgemeinschaft bildete. Kolumban aber zog weiter nach Italien,
wo er in Bobbio seinen Bestimmungsort fand.
Auf Schweizer Gebiet geblieben ist allein der hl. Gallus († um 640), der sich im Jahr 614 an der Steinach als Eremit niederliess. Ähnlich wie im Fall des Eremiten Meinrad in Einsiedeln rund zweihundert Jahre später war die Mönchszelle des Gallus Keim für die spätere Gründung des Klosters St. Gallen, wo bis ins Jahr 746 die Klosterregel des hl. Kolumban befolgt wurde.
Das ist eine Reise wert:
Spurensuche in Arbon
St.Gallen
Eine geschmiedete Glocke, die sogenannte Gallus-Glocke, soll der Pilgergruppe um Kolumban und Gallus gehört haben. Sie wird heute noch im Dom von St. Gallen aufbewahrt und gilt als eine der ältesten erhaltenen Glocken für kirchlichen Gebrauch in Europa.