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Religionslandschaft Schweiz



Krönung Karls des Grossen zum Kaiser.
Karl der Grosse  wird von Papst Leo III. an Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser  des römischen Reiches deutscher Nation gekrönt (Darstellung 14. Jh.).

Nach der Völkerwanderung

Mit der Völkerwanderung und dem Zerfall des weströmischen Reiches (um 480) veränderte sich auch die Religionslandschaft in der Schweiz. Das frühe Christentum, das sich entlang der Heerstrassen und in den römischen Siedlungen entfaltet hatte, musste sich nun ohne kaiserlichen Schutz gegen «heidnische» Alemannen und arianische Burgunder behaupten. Zudem verkündigten ab etwa 610 irische Missionare einen «evangelischen» Glauben, der ohne die römische Kirchenorganisation auskam.

Bis zur engen Zusammenarbeit Roms mit den aufstrebenden Karolingern muss in Sachen Religion ein rechtes «Durcheinander» geherrscht haben. Papst und Kaiser (Karl der Grosse) sorgten dann für Vereinheitlichung und damit für die Festigung des römisch geprägten katholischen Christentums.

Was 380 mit dem «Dreikaiseredikt» als römische Reichskirche begonnen hatte, trat ab dem 5. Jahrhundert als fränkische Reichskirche ihren Siegeszug an. Kirche und weltliche Herrschaft bildeten wieder eine Einheit, «Reichsklöster» wie etwa die Reichenau hatten der fränkischen Reichspolitik zu dienen, in den Bistümern waren die Bischöfe zugleich geistliche und weltliche Herrscher, ein Kirchenamt war grundsätzlich mit dem Anspruch auf weltliche Güter, mit «Pfründen» verbunden. Damit war in der Reichskirche jener Keim zu Missbrauch, Willkür und Verweltlichung gelegt, der im 16. Jahrhundert Anlass zur Reformation geben sollte.


Zuletzt geändert am: 23.11.15