Beatushöhlen
Am nördlichen Ufer des Thunersees im Berner Oberland wurde bis zur Reformation der hl. Beatus als «Apostel» der Schweiz verehrt. Nach einer erst 1511 erstmals gedruckten Legende soll dieser Beat im 1. Jahrhundert von Apostel Petrus persönlich zur Missionierung der Helvetier beauftragt worden sein. Belegbar ist dies nicht. Tatsache ist indessen, dass in den «Beatushöhlen» ein Einsiedler namens Beatus verehrt wurde, die entsprechende Kapelle wird 1231 erstmals erwähnt. Aber am Thunersee gab es schon viel früher christliche Gemeinschaften, in Spiez zum Beispiel hat man eine erste Kirche bereits aus dem 7./8. Jahrhundert archäologisch nachweisen können.
Im Volksglauben besiegte der hl. Beatus einen bösen Drachen, der den Leuten am Thunersee viel Leid zugefügt hatte. Der hl. Beatus war bis 1947, als Niklaus von Flüe heilig gesprochen wurde, Schutzpatron der Schweiz, und die Beatushöhlen ab dem 12. Jahrhundert nebst Einsiedeln der wichtigste Wallfahrtsort der Schweiz.
Im Zuge der Reformation wurde die Kapelle abgebrochen und die Höhlen wurden zugemauert. Am 3. April 1904 wurde bei Grabungen vor der Beatusklause ein Felsengrab entdeckt.
Heute werden die Beatushöhlen gelegentlich vom nahen Jakobsweg aus von Pilgern besucht, mehrheitlich aber von Touristen, die sich für die begehbaren Höhlen interessieren.
Das ist eine Reise wert:
St. Beatushöhlen